Bienvenue aux Pays des Milles Collines

Juni4

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Und Willkommen im Land der tausend Hügel!

Jetzt ist er also hinter mit, mein lang erwarteter Ruanda Trip. Am Freitag gings los, zusammen mit einem anderen Freiwilligen hier aus Masaka haben wir die 10-stündige Busfahrt in Angriff genommen. Es lief alles ohne nennenswerte Vorfälle, bis wir am Grenzübergang dann regelrecht überfallen wurden von „Händlern“, die einem den geliebten Uganda-Schilling in den unbekannten Rwanda-Franc wechseln wollten. Wir wussten beide nicht den gängigen Kurs, worauf die netten Herren natürlich spekulierten. Nach einigen Taschenrechner-Tricks hielten wir dann unsere ersten Francs in der Hand, elegant übers Ohr gehauen. Zum Glück wars nur ein wenig Geld.
Weiter gehts, in Richtung Hauptstadt Kigali, unser Ziel für die nächsten drei Nächte.
Die Landschaft war wirklich zum Staunen, sobald man Ruanda betreten hat geht vor einem die unendlich weite Hügellandschaft auf.

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Sofort viel uns neben der unerhöhrt guten Straßenqualität eine weitere Veränderung zu Uganda auf, nach ~30 min kam dann die Erkenntnis, dass in Ruanda wohl auf der rechten Seite gefahren wird (Uganda=ehem. Britische Kolonie –> Linksverkehr). Man fühlte sich richtig heimisch.
In Kigali angekommen dann die nächste Überraschung, alles war sauber und geordnet, die Bodas nahmen nur einen Passagier mit und reagieren auf die Albinos nicht mit der gewohnten Preisverdoppelung, Helmpflicht war angesagt.

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Wir also am staunen, es sah richtig „westlich“ aus, verglichen zum Moloch Kampala. Die Leute waren auch eher zurückhaltend uns gegenüber, kein Muzungu-ähnlicher Ruf schallte uns entgegen, wie man es so aus Uganda kennt (mindestens 10x/Tag)

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Ein Hotel (Hotel Okapi) war schnell gefunden, Balkon mit Aussicht auf mindestens 6 der 1000 netten Hügel.

Aussicht bei Tag…
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…und bei Nacht
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Am ersten Abend ging es in eine Pizzeria, wo wir dann feststellen konnten, dass sich neben den Straßen und der Sauberkeit auch die Preise Richtung „Westen“ bewegten. Man fühlte sich wie in einem Urlaub.
Am ersten Tag dann stand wie bei allen Besuchern das „Genocide Memorial“ ganz oben. Ein wirklich gutes Museum, welches sich mit den schrecklichen Ereignissen von `94 befasst.

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Man erfährt so viel man kann über die Hintergründe und es gibt viele Erklärungsansätze. In manchen Räumen fühlte ich mich so wie beim Besuch vom KZ Ausschwitz, Räume sind voll mit Fotos der Opfer, Kleidung und sonstigen Habseligkeiten. Ich fühlte mich nach einiger Zeit erdrückt von all den schrecklichen Bildern, Videos und aufgebarten Knochen, fassungslos wie so etwas in „unserer“ Zeit passieren konnte, wie  ein ganzes Volk sich gegeneinander wendet und 800.000 Menschen innerhalb ein paar Monaten auf so brutale Weise umkommen. Es gab viele Interviews mit Opfern und Betroffenen, eine sagte “5% of the people were neutral, 5% were helpful and the rest was just evil” [den Mututsis gegenüber]. Fotografie war nicht erlaubt, deshalb nur Bildern von außen, sowie den Gärten der Anlage, wo bis zu 250.000 Opfer nun in den Gräbern bestattet wurden.

Eines der Massengräber…
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…untergebracht in der Gartenanlage des Memorials
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Namen einiger Opfer
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Genug für einen Tag, es ging wieder zurück ins Hotel. Am Sonntag war nicht viel los, wir ließen den Abend im durch den Film „Hotel Ruanda“ so berühmt gewordenen Hôtel de Mille Collines ausklingen. Hier war alles wieder business-as-usual, nichts erinnerte an die Ereignisse vor knapp 16 Jahren. Ein wirklich schönes Hotel, sehr ruhig und luxuriös. Viele Touristen und auch Einheimische zu Gast.

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Früh morgens dann wieder zurück nach Masaka, ich fühlte mich etwas krank, wobei der altersschwache Bus (mit sehr großzügigen Stoßdämpfern) mit seinem Geschwanke nicht wirklich zur Besserung beitrug. Als es wirklich schlimm wurde, beschloss ich den Bus (und mein vorausbezahltes Geld) an der Grenze ziehen zu lassen und auf die Besserung zu warten. Am Ende döste/schlief ich ca. 2 Stunden auf Ruandas Grenzseite im Immigration-Office, konnte dann aber frisch erholt den nächsten Bus (und er mein Geld) in Angriff nehmen.
Raus aus dem Bus in Masaka, sofort gings los:

[Bodas] Muzungu Muzungu Muzungu, where to?? You sit here!!
[Ich]: Kitovu Hospital
(normaler Preis 1000-1500USH)
[Bodas] (überlegen, gucken mich an): Mmmh.. 5000!

Jap, ich bin wieder zu Hause!

Ein wirklich toller Trip, hätte nicht gedacht dass dieses kleine sympathische Land so unterschiedlich sein könnte. Es war wie ein Urlaub für mich, auf der „Zielgeraden“ meines FSJ-Jahres.
Es ist für mich wirklich bemerkenswert, wie sich Ruanda so schnell von dieser Katastrophe erholt hat und wieder mehr als nur auf die Füße gekommen ist. Ziel des Präsidenten Paul Kagame ist es, Stammeszugehörigkeiten wie Hutu oder Tutsi zu ignorieren, die ganze Bevölkerung soll sich zusammengehörend als Ruander fühlen. Er scheint ein sehr guter Präsident zu sein, genießt eine sehr hohe Anerkennung in Ruanda.
Verglichen mit Uganda wird Ruanda hier und wohl allgemein in Ost-Afrika als Vorbild angesehen. Woran dieser schnelle Fortschritt liegt kann ich nicht sagen, gerade verglichen mit Uganda, welches seit `86 politische Stabilität genießt und verglichen mit dem kleinen Nachbar eine schlechte Figur macht. Manche nennen Präsident Kagame als Grund, andere sehen die enorme Entwicklungshilfe der sich schuldig fühlenden Weltgemeinschaft, welche Ruanda in seiner dunkelsten Stunde allein gelassen hat, als Grund.

Kigali
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So oder so, es war ein lohnender Ausflug und neben dem Ruanda-Stempel im Reisepass eine sehr schöne Erinnerung an Afrika. Lasst euch nicht von der Assoziation mit der Vergangenheit abschrecken, Rwanda verdient so viel mehr als das!

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Mal wieder Weihnachten

April13

Wer haette es gedacht …

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4 Monate des Wartens und ich kann endlich mein persoenliches Weihnachten feiern, mit Keksen und Schokolade, Geschenken und Filmen! Genau, mein Weihnachtspaket aus Deutschland ist da.

Deshalb kann ich mich jetzt schoen mit (immernoch sehr leckeren) Suessigkeiten vollstopfen und Filme schauen :) .

Frohe Weihnachten euch allen!

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Frohe Ostern

April5

Hallo Liebe Leser!

Ich wünsche euch allen fröhlich Ostertage!
Wie ihr euch sicher denken könnt, war mein Ostereiersuche hier leider vergeblich, es sieht alles so aus wie immer (ähnlich Weihnachten). Trotzdem wird natürlich viel in die Kirche gegangen, und es gab immerhin 2 Tage frei!

Da sich sonst auch nichts geändert hat, stelle ich jetzt einfach mal meinen Halbjahresbericht (für meine Organisation) mit ein paar -never before seen- Fotos rein. Vielleicht gibts bald wieder etwas zu berichten, ich plane einen Trip nac Ruanda, mal sehen wer sich dafür noch so findet.

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FSJ Zwischenbericht

Seit 7 Monaten befinde ich mich hier in Uganda und es hat sich sogar ein klarer „Alltag“ eingestellt. Diesen Bericht schreibe ich gerade aus dem Danish Cafe, einem beliebten Zufluchtsort der Muzungus (Weißen) hier in Masaka. Ausgestattet mit W-Lan und europäischem Essen sitzen sie hier alle, versteckt hinter ihren Laptops neben einer Platte Chips. Man kennt sich, viele arbeiten in den verschiedenen Entwicklungs-NGOs in der Gegend, wenige bleiben über 2 Monate hinaus.

St. Josephs Day Celebrations
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St. Josephs Day Celebrations
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So gehöre ich als Zivi unter den „Hardcore“ Freiwilligen, mit ihren 24 Monaten übertreffen mich nur die amerikanischen Peace-Corps Volunteers.
Angefangen hat das ganze Abenteuer mit den Vorbereitungsseminaren vom ICJA in Deutschland. Für mein letztes Seminar wurde ich von Osterholz-Scharmbeck (Nähe Bremen) bis nach Lenzkirch-Kappel im südlichsten Süden Deutschlands geschickt, eine ganze Tagesreise mit der schön pünktlichen Bahn. Dort war die Stimmung allerdings super, wir waren knapp 40 Jungs und 1 Mädchen, aber das war kein Problem. Die Workshops waren umfassend und informativ. Davon abgesehen dass wir natürlich keine wirklich konkreten Hinweise auf unser spezifisches Gastland bekommen konnten, haben die bearbeiteten Themen und Gruppenspiele dort wirklichen Spaß gemacht, man hat viel für sich mitgenommen und auch das bei allen ICJA-Seminaren geltende Fleischverbot konnten wir durch ein abschließendes Grillen ertragen. Das Team bestand aus vielen ehemaligen Volunteers, die Stimmung war locker zwischen Teilies und Teamern und das Rentnerparadies Lenzkirch durch eine Internetverbindung im Haus eine gute Wahl.
So verließ ich Deutschland also bestens vorbereitet und mit vielen Erwartungen für das Jahr. Zwar habe ich bereits in dem wirklich informativen Uganda-Ordner auf dem Seminar gelesen, dass ehemalige Freiwillige mit der Partnerorganisation in Uganda einige Probleme hatten, aber da mein Projektwunsch (Kitovu Hospital) bereits von ihnen berücksichtigt wurde, war alles halb so wild.

Die zwei anderen Deutschen (sind noch eine Woche da)
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Die Erwartungen an meinen bevorstehenden Dienst waren nicht überheblich, ich wusste schon vorher dass ich in dem Jahr nicht die Welt retten würde, sondern höchstwahrscheinlich viel für mich selbst mitnehmen kann, viel über die so unbekannte Kultur lernen und vielleicht sogar meine eigene ein wenig vermitteln könne.
Bereits auf meinem Flug nach Entebbe via Dubai traf ich eine Ugandische Familie, welche mir bereits einige „Insider-Infos“ geben konnte und mich im Anschluss sogleich auf eine Hochzeit eingeladen hat. Bereits ein angenehmer Vorgeschmack der zu erwartenden Gastfreundschaft, ich war begeistert!
Am (verglichen zu Dubai wesentlich kleinerem) Flughafen in Entebbe klappte die Abholung durch die Partnerorganisation (UVP) reibungslos, ich traf bereits auf die zwei anderen deutschen Freiwilligen.

Mutter mit Baby (wenn sie geboren werden, sind sie noch leicht weiß)
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Unser einwöchiges Einführungscamp fand in Entebbe statt, genau an dem Victoriasee. Wir hatten ein wenig Lugada-Unterricht (leider nicht sehr wirkungsvoll), haben eine interessante Geschichte (und Vortragsart) von Uganda kennengelernt und viel afrikanisches Essen gegessen. Insgesamt eine sehr schöne Art, im unbekannten Land willkommen zu werden. Wir Freiwilligen konnten uns untereinander austauschen und lernten Gleichgesinnte kennen, die bereits 6 Monate hinter sich hatten. Allgemein wurde der drohende „Kulturschock“ durch diese Woche sehr gut überwunden, Kompliment an UVP!

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In meinem Projekt in Masaka (3std. von Hauptstadt Kampala entfernt) wurde ich leider nicht so gut empfangen, ich bekam ein Haus zugewiesen (lebe nicht in einer Hostfam.) und dann so ziemlich für den Rest der nächsten Woche alleingelassen. Nach 2 Tagen rumsitzen beschloss ich die Initiative zu ergreifen, und bat einen Krankenhaus-Angestellten mich herumzuzeigen und vorzustellen. Dabei traf ich auch zwei irische Ärzte, die für die nächsten 3 Monate in Kitovu arbeiten würden. Wir verstanden uns auf Anhieb gut, und ich beschloss die nächste Zeit mit ihnen herumzulaufen und zu versuchen, ihnen zu helfen. Der eigentliche Plan von ICYE, dass es einen Mentor in jedem Projekt geben soll, der einen einführt und herumzeigt ging leider nicht auf („Mentor“ war im Urlaub, kam dann nach 3 Monaten). Ich war jedoch darauf vorbereitet, ein wenig Eigeninitiative zu zeigen und so war es eigentlich kein großes Problem.

“Uncle Bob gave me a mobile phone…”
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So erlebte ich einige spannende erste Monate im Krankenhaus, ich durfte mit in jede Station, sogar in die Chirurgie, und habe die spannendsten Fälle gesehen.

Kinder und Mütter der Nutrition Unit

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Natürlich muss man sich hier bewusst werden, dass ein Krankenhaus in Uganda denen in Deutschland überhaupt nicht ähnelt. Die Konditionen, in denen die Patienten hier sind (die meisten sehen ein Krankenhaus (teuer) als letzte Möglichkeit), die Ausstattung, das Personal und und und.

Kinder und Mütter der Nutrition Unit

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Wo ein deutscher Arzt bei den Verhältnissen auf den ersten Blick wahrscheinlich zusammenbrechen würde, bleiben die Ugander erstaunlich locker und lebensfroh. Es herrscht hier wirklich eine komplett andere Mentalität, es ist gar nicht so leicht zu beschreiben. Oft wird man angelächelt, viele wollen mit einem ins Gespräch kommen, sich untereinander Austauschen oder einfach nur über das Wetter reden. Geklagt über die Lebensumstände wird nicht, man nimmt es wie es kommt, hakuna matata.

Mutter mit Kind

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Ich war leider bis jetzt der erste Freiwillige von UVP in diesem Projekt, deshalb konnte mir leider nicht so viel geholfen werden, wenn es z.B. um das Problem Beschäftigung ging. Arbeit musste ich mir hier selbst suchen. So bewarb ich mich bei der Outreach-Organsation des KHs, Kitovu Mobile. Sie fahren in die kleinen Dörfer und behandeln die HIV-Patienten, die zu wenig Geld für Behandlung oder Medikamente haben. Dort durfte ich dann für 3-4 Monate mitfahren und die kostenlosen Medikamente austeilen. Danach zog es mich wieder zurück ins Krankenhaus (wo ich immer noch gelebt habe), und seitdem arbeite ich hier im Labor des KHs. Ich habe mir diesen Bereich gewählt, weil ich dort am meisten machen kann. Die Mitarbeiter sind total nett, haben mir alles beigebracht und freuen sich immer, wenn ich mit ihnen zusammen arbeite. Dort kann ich nun die Malaria-Verdächte überprüfen, viele andere Tests machen und die Sprechstunden Patienten behandeln.

Der Muzungu mit Asmus im Lab. :)
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Davon abgesehen, dass ich noch keine professionelle Ausbildung/Studium absolviert habe (frisch vom ABI) und daher auch keine speziellen Fähigkeiten mitbringen konnte, habe ich jetzt doch eine Arbeit hier gefunden, in der ich ziemlich viel machen kann und mich fühle, als hätte ich etwas erreicht, ein wenig mit beigetragen.

Schwein von der Farm, ein Projekt des Krankenhauses
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Zu der Partnerorganisation gibt es leider viel Negatives in letzter Zeit zu berichten, da das Mid-Term Seminar von UVP ein ziemliches Desaster war. Wir waren in dem billigsten Hotel untergebracht, es hab so gut wie kein Programm und auf unsere Kritikpunkte wurde gar nicht eingegangen. Vor allem die Weltwärts-Leute haben sich beschwert, wo das ganze vom Bund bereitgestelle Geld für die Projekte und Seminare bleiben würde. Anscheinend kommt von diesem Geld nichts in den Projekten an (habe sie selbst einmal besucht), es scheint irgendwo in der Mitte zu verschwinden/hängenzubleiben. Als die Weltwärts‘ler dann die Budget-Liste vorgelegt haben, auf der die Verwendung der Fördergelder zu sehen war, hat UVP nicht wirklich Stellung bezogen oder gar versucht, die Situation zu erklären. Auch bei den Visa-Vergaben gab es (jetzt nach 6 Monaten) immer noch Verspätungen.

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Schade, denn genau diese Probleme sind bereits in ehemaligen Erfahrungsberichten zu nachzulesen. Das gibt wenig Hoffnung auf eine Besserung in Zukunft. Deshalb werde ich an euch Zukünftige die Empfehlung weitergeben, erwartet nichts von dem Gastkomitee, dann könnt ihr auch nicht enttäuscht werden.

Damit bin ich auch schon am Ende des Berichts angekommen. Uganda ist wirklich ein superschönes Land, die Landschaft hier ist einzigartig, alles ist grün, die Menschen sind alle freundlich und neugierig, die Gastfreundschaft ist unvergleichbar.

In dem Sinne, viel Spaß an euch, es erwartet euch eines der spannendsten Jahre eures Lebens!
-Leon

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Revolution in Kampala!

Februar26

Hi! Bin am Dienstag nach Kampala gefahren, um ein Paket bei FedEx abzuholen (mein Weihnachtspäkchen über die normale post ist leider nie angekommen, deshalb dieses Mal FedEx).
Auf einer der Boda-Boda (Motorrad-Taxi) Fahrten durch Kampala wurde mir dann von dem Fahrer mit der Drohung/Warnung “They will arrest you” ein Helm (!) angeboten. Habe ich (und keinen den ich kenne) bis jetzt in meiner gesamten Zeit hier noch nie erlebt.. Normalerweise haben in Kampala ca. 20% der Boda-Boda Fahrer eine Helm (unbenutzt, am Lenker baumelnd), in Masaka vllt. einer in hundert.
Das Gesetz für Helmpflicht (und 2 Personen pro Boda) wurde bereits 2006 von der Regierung verabschiedet, aber bis jetzt konnte man locker mit 4 Leuten pro Boda, alle ohne Helm genau an der Polizei vorebeifahren, da wurde nichts gesagt. Auf die Frage warum die Police nichts unternimmt kam dann die Antwort, man wolle die Bevölkerung “sensitising”, also langsam an die Regel heranführen..

Aber in letzter Zeit hat sich das Bild in der Hautstadt verändert, habe jetzt öfters in der Zeitung gelesen, die Police würde einen “Crackdown” gegen Bodas durchführen, die keinen Helm (und Warnweste(!)) tragen, kein Nummernschild und Führerschein (ja, das ist auch wichtig) haben.

Bin echt überrascht, vielleicht wird ja bald die Mülltrennung eingeführt ;) .

So long,
Leon

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Murchison Falls National Park

Januar29

Habe meine erste „klassische“ Safari hinter mir! Ich bin zusammen mit Freunden hier aus Masaka und deren Familie in den Murchison Falls National Park gefahren. Wir haben uns ein Auto mit Fahrer gemietet und sind für drei Tage los in den Nord-Westen.
Der Murchison Falls National Park ist nach dem großen Wasserfall dort benannt. Es ist das größte geschützte Gebiet in Uganda, demnach sind so gut wie alle Afrikanischen Tierarten vorzufinden.

Den ersten Tag verbrachten wir mit der knapp 5-stündigen Autofahrt zum Park. Im Park angekommen fuhren wir an einer Schimpansen-Station vorbei (dort kann man Schimpansen im Dschungel verfolgen und versuchen zu finden). Wir erfuhren, dass eine Familie relativ nah auf einem Baum gesichtet wurde (Schimpansen), also sind wir spontan mit Führer in den Regenwald. Wir hatten Glück und fanden sie nach einer Stunde, mindestens 30 Tiere auf einem riesigen Baum. Es ist wirklich unglaublich wie ähnlich sie sich den Menschen verhalten (sie sind die am nähesten verwandte Spezies), ihre Affen-typischen Schreie drangen unentwegt durch den Wald
(Uh-Uh-Uh-Uh-AH-AH-AH-AH).

Relativ schwer zu fotografieren

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Baby-chimp
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Abends schliefen wir Stil-echt in Safari-Zelten (ziemlich groß) in einer der Safari-Lodges. Schon auf der Fahrt zur Lodge im Park haben wir einige Tiere gesehen, der größte Aufreger waren zwei sich anschauende riesige Giraffen an beiden Seiten des Straßenrands. Ich schien der einzige zu sein, der sie sah und fing laut an zu schreien und alles im Auto aufzuwecken. Es stellte sich in der Dämmerung als Brücke heraus. Trotzdem, ich war aufgeregt.

Am nächsten Morgen ging es früh los, der Plan war zunächst den Morgen mit einem Game-Drive durch den Park zu beginnen, dann gegen Nachmittag mit einem Boot zum Fuß des Wasserfalls zu fahren.
So ich lasse jetzt die Bilder sprechen (hab über 840 geschossen(!), wenn man schon mal dabei ist)

Sonnenaufgang, die Tiere wachen auf (und so langsam ich selbst)

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Baboons in der Nähe des Camps
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Baboon-Baby
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Ein Elefant mit Baby ganz nah am Auto (!). Er kam immer Nähe und wollte anscheinend unbedingt die Straße überqueren. Es war ein untypisches Verhalten, vor allem da ein Baby dabei war
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Er war sehr dominant
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Ein Harde-Beast
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Impalas
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Unser Führer hat auf einmal das Auto angehalten, er hatte aus dieser Ferne ein Leopard gesehen (wer kann ihn finden?)
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Ich habe dann das Fernglas vor die Kamera gehalten und versucht ein gutes Bild zu schießen, dies ist eines von ca. 40 Versuchen. Leoparden werden nur sehr selten gesehen, wir hatten also Glück!
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Und hier das hässlichste Tier überhaupt, ein Warthog
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Buffalos
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Eine Herde
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Ein Adler im Baum, davor  …
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Diesmal hat der Guide bemerkt, dass all die Tiere in eine bestimmte Richtung schauen, als wäre ein Feind in der Nähe
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Es stellte sich als eine Art Luchs heraus
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Noch mehr Warthogs. Sie knien nieder um zu fressen, deshalb all die Warzen auf ihren Knien…
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Bambi
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Die ganze Truppe
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Buffalos, sie stellen sie an um an einer Wasserstelle zu trinken
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Giraffe am Straßenrand (!)
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Sie war etwas älter, deshalb sind ihre Farben dunkler
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Giraffen-Gruppe
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Am Nachmittag ging es dann mit dem Boot auf den Nil Richtung Wasserfall.

Nilpferde im Nil. Sie sind das gefährlichste Tier, verantwortlich für mehr tote Menschen als jede andere Spezies. Mir gegenüber schienen sie sehr träge und faul
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Und fett
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Ein einsames Nilpferd. Man sieht oft  einsame Tiere oder kleine Gruppen von männlichen Tieren im Park. Dies sind die so genannten Looser (Groups), oder Bachelors. Sie haben den Kampf gegen den Alpha-Male verloren und werden ausgestoßen
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Ein Afrikanischer Fisch-Adler
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Die Überraschung, ein Elefant am Ufer!!
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Immernoch sehr territorial und dominant!
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Hier wahrscheinlich seine alte Familie
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Ein Krokodil mit offenem Maul, es kühlt sich ab
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Und hier Murchison Falls! Man wird sich auf den Bildern nicht ganz bewusst wie gigantisch das ist, der längste Fluss der Welt wird durch ein 3-4 Meter kleinen Engpass gezwängt…
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Am nächsten Morgen sind wird dann zum oberen Ende gewandert, eine wirklich laute und einschüchternde Naturgewalt!

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Ein super Erlebnis, hier muss jeder einmal in seinem Leben vorbeikommen!
Viele Grüße von Leon!

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Happy zwei-null-eins-null

Januar3

Frohes neues Jahr an euch alle! Hier mal wieder ein kleiner Blog mit Bildern über meine letzten Wochen.

Fangen wir mit Weihnachten an. Bin hier nicht wirklich in Weihnachtsstimmung gekommen, 30+ Grad, keine Dekoration, kein schmuddeliges Wetter. Eigentlich war alles so wie immer. Weil es aufgrund der Malaria-Wochen so extrem voll mit sehr kranken Kids war, bin ich im Krankenhaus geblieben und habe über Weihnachten dort gearbeitet. Am 1. Weihnachtstag habe ich dann zusammen mit der irischen Ärztin und Freunden Geschenke an die Kinder verteilt. Hat Spaß gemacht, die haben sich natürlich alle wie verrückt gefreut (mehr die Mütter als die Kinder).

Alle frisch aus dem Schlaf gerissen in die neuen Klamotten gezwängt :)

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Umgehauen von dem super Geschenk…DSC_0012

Dann am 26.12. bin ich zusammen mit Una der Ärztin und Steve, einem Civil-Engineer der auch hier in Masaka arbeitet, nach Mbale gefahren, eine Stadt neben dem Mount Elgon National-Park. Der Plan war, für vier Tage in dem Park zu wandern/bergsteigen. Die Nächte würden wir in Zelten auf dem Berg (4400 Meter hoch) verbringen.
Am ersten Tag haben wir uns mit Proviant auf alles vorbereitet. Keiner von uns hatte irgendeine Ahnung was vor uns lag (oder Erfahrung), als haben wir ohne Plan wild drauf los gekauft („I like this, I like that…“). Jeder was er so mochte (Nutella war natürlich mit im Sack).
So am morgen des 27. ging es dann relativ früh in das National-Park HQ in Mbale, wo wir erfahren mussten, dass wir leider für heute zu spät dran waren und wir uns doch in dem anderen HQ in Sipi melden sollten. „Wie telefonisch mit dir (Leon) besprochen“. Leon wusste nichts davon (unmöglich, die Leute hier am Handy zu verstehen). Naja egal, neuer Plan war, die Aktion auf 3 Tage zu verkürzen und heute zu den Sipi-Wasserfällen zu fahren. Sehr gute Idee, wie sich herausstellte.

Die Sipi-Falls sind wirklich ein must-see, see for yourself:

(Finde) Insgesamt 4 kleine bis große Wasserfälle auf diesem Bild

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Una auf dem Weg zum größten der vier DSC_0036

Bald angekommen. Dieser Wasserfall fällt über 100 Meter in die Tiefe!

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(100 Meter! :) )
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Man wird sich den Dimensionen auf diesen Bildern gar nicht so ganz bewusst, also… DSC_0060

…ist hier (schein)Riese Leon neben dem Wasserfall, nach einem gefährlichsten Abstieg! DSC_0068

Woooh

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So, also los ging’s mit dem Bergsteigen am nächsten Tag! Keine halben Sachen, wir planten am ersten Tag gleich auf 4000 Meter zum letzten der Camps hochzusteigen. Für das Gepäck und die Rucksäcke konnte man Träger mieten (was auch alle gemacht haben). Aber natürlich nicht Leon! Ich dachte mir, es wäre irgendwie zu einfach, sich das Gepäck von jemand anderem hochtragen zu lassen (außer den Zelten). Also bin ich als einziger fröhlich (und große Reden schwingend) mit meinem schweren Wander-Rucksack hoch. Er war wirklich schwer, ich hatte keine Ahnung was ich packen sollte, also hab ich einfach alles von zu hause rein geschmissen was da war (und sauber).

Hier bei knapp 3000 Metern begannen dann die Wolken und das wirklich schwere klettern…

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Die Einheimischen sind immer mal wieder mit riesen Lasten auf dem Kopf an uns vorbeigeschwebt. Allgemein ich muss mal sagen, die Führer und Träger waren alle extrem.. hart. Die konnten Lasten tragen mit einer unglaublichen Geschwindigkeit, waren extrem stark und konnten kochend heiße Töpfe direkt aus dem Feuer anfassen und rumtragen ohne sich zu verbrennen. Ich weiß auch nicht wie, wir weißen Weicheier haben uns schon beim zugucken verbrannt DSC_0113

Man kommt in den Regenwald/ Dschungel. Es wird einem hier nicht so ganz bewusst, wie steil es wurde. Und für mich fühlte es sich an, als würde mich die ganze Zeit jemand am Rücken zurückziehen, dank meines Rucksacks DSC_0117

Wir sind wirklich den ganzen Tag geklettert. Die Landschaft war atemberaubend und immer unterschiedlich! Es hat wirklich totalen Spaß gemacht, am Anfang mehr als am Ende, wir wurden immer erschöpfter. Ich weiß nicht, wie ich es mit dem Gewicht bis nach oben ins Camp geschafft habe, am Ende war wirklich alles nur noch verschwommen, ich bewegte mich in einer Art Trance nach vorne, hab kein Wort mehr geredet und an nichts gedacht DSC_0122

Puh.. Im Camp angekommen (ich war erstmal für nichts zu gebruachen) war es bald dunkel. Hier begann für uns dann so langsam das wirkliche Drama. Die Zelte waren schon aufgebaut, wir hatten ein 2-Mann und ein 1-Mann Zelt. Wir begannen mit Feuer machen und kochen (das hat noch am besten geklappt). Das Feuer sollte zum aufwärmen (es war sau-kalt da oben) und zum Klamotten-trocknen (es hatte stark geregnet auf dem Weg) dienen. An sich war es ziemlich mickrig und kam nicht so richtig in Fahrt. Alles war irgendwie nass.
Das Wasser zum kochen und abkochen (und später trinken) fing extrem schnell an zu kochen, weil auf 4000 Metern aufgrund der Druckverminderung alles schon bei 60 Grad blubbert. Und heißer wird’s nicht. Also wollten wir unser Trinkwasser möglichst lange kochen.
Keine allzu schlaue Idee, denn nach ein paar Minuten viel der Halbe Topf ins Feuer und löschte dieses. Ich versuchte es für Stunden wiederzubeleben, weil wir Feuer zum trocknen brauchten, aber ohne Erfolg.
Es fing an zu regnen, als flohen wir alle drei in das größere Zelt um Karten zu spielen. Mit uns kam eine Plastikflasche mit dem halb-gekochten heißen Wasser zum Händewärmen. Leider trat irgendeiner (ich glaub das war ich) auf die Flasche, diese „explodierte“ und schickte heißes Wasser überall hin. Eine große Ladung traf meine Füße. Ich hatte optimistisch alle meine verbliebenden Socken übereinander angezogen um meine Füße zu wärmen. Das wars dann mit ihnen. Naja wir haben alle gelacht und gejoked, bis wir merkten, dass das Zelt extrem undicht war. Es wurde überall nass und feucht, regnete sogar glatt durch. Super..
Also sind wir alle drei in das 1-Mann Zelt geflüchtet. Was uns blieb, waren zwei halbtrockene Matten und Schlafsäcke für uns drei. Der Boden war extrem hart und voller Steine, das Zelt mäßig trocken bis auf den Boden, der wurde immer Nasser. Trotzdem waren wir guter Laune (weiß auch nicht warum), es war eine grauenhafte Nacht. Ich wachte irgendwann in der Nacht auf, extrem kalt, nass und krank. Zum Glück holte Steve meine Emergency-Decke (so eine Alufolien Decke für Unterkühlung) aus meinem First-Aid-Kit. Am nächsten Morgen stellten wir fest, dass die Rucksäcke in dem anderen Zelt natürlich vollständig durchnässt waren. Feuer war nicht, alles feucht. Wir entschieden uns, anstatt auf den Gipfel zu klettern und eine weitere Nacht in dem Camp zu verbringen, wieder herunterzuklettern. Etwas anderes blieb uns eigentlich nicht übrig. Dies war relativ einfach, am gleichen Tag kamen wir unten an und flüchteten ins Hotel nach Mbale.
Obwohl die ganze Aktion nicht wirklich erfolgreich war, hatten wir trotzdem eine wirklich gute und lustige Zeit, eine tolle Erinnerung.

Hier nach dem Abstieg. Total verdreckt bin x-mal in den Matsch gefallen..DSC_0130
Silvester feierte ich zusammen mit einem Freund in der lokalen Disco in Masaka. Es gab sogar ein paar kleine Raketen, die Ugander sind beim Anblick total ausgeflippt, haben geschrien, gehüpft und alles blockiert! Es war wilder als zu hause ;) .

In dem Sinne, frohes neues Jahr und bis zum nächsten Mal!

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Equator+Masaka+Kitovu. Wow schon Dez.!

Dezember7

Hallo Daheimgebliebene.
Es gibt nicht viele Neuigkeiten, deswegen hab ich ein paar Fotos fuer euch hochgeladen.
Vor ein paar Wochen ist mein Freund Michael zurueck in die USA gefahren. Er wollte eigentlich auch ein Jahr hier bleiben, hat es sich dann aber leider nach 3 Monaten anders ueberlegt und ist jetzt wieder daheim. An seinem letzten Wochenende haben wir uns ein Auto von einem Taxifahrer Freund geliehen und sind fuer den Tag selbst nach Kampala gefahren.
Hoert sich jetzt nicht soo abenteuerlich an, aber mit den Strassen, der Fahrweise und den Autos hier war es so ziemlich das verrueckteste was ich hier bis jetzt gemacht habe!

Nichts-ahnender Leon anfangs des Trips
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Von Masaka bis Kampala waren 126Kms zu ueberwinden. Zuhause wuerde das ca. 1 Stunde dauern, hier ist es nicht unter 3 zu schaffen.
Die Strasse ist ein Disaster. Ueberall Schlagloecher, Umleitungen durch den Sumpf und viel zu schmal fuer all die riesen Trucks. Das Auto selbst war fuer Uganda-Verhaeltnisse in relativ guter Verfassung. In Deutschland waere es Hundertprozentig in jedem einzelnen TUEV Test durchgefallen.
Das naechste Problem war, dass hier alle auf der falschen Seite fahren. Warscheinlich ein Ueberbleibsel aus Britischer Kolonialzeit, zum Glueck ging damit alles glatt.
Naja los fuhren wir also. Leider nicht lange, nach 10 Mins blieben wir ungewollt stehen – kein Benzin. Ich sah das nicht kommen, die Anzeige zeigte mindestens halb voll an. Luegner. Zum Glueck half uns ein Polizist (es dauerte erstmal, bis wir wussten was das Problem ist, wie gesagt halb voll..). Als es weiter ging, gaben nahmen wir den Polizisten mit bis in das naecshte Dorf. Ich dachte, das sei eine super Gelegenheit um die geschwindigkeitsbegrenzung herauszufinden (Strassenschilder – Was fuer Schilder?). Das ging das so:
Leon. “so is it around 60?”
Police. “yeah”
Leon. “oh really, I thought it was 80″
Police. “yes 80″
Leon. “but everyone is going at least 100..”
Police. “Yes, 100″

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Weiter gings! Erster Stopp (nach 1 Stunde) war der Equator. Dort haben wir die obligatorischen Bilder geschossen und sind weiter Richtung Kampala.

Der Equator…
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…zusammen mit Michael
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Souvenir-Laden
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Und weiter! Noch zwei Stunden bis zum Ziel. Verfahren ging nicht, es gibt nur die eine Strasse. Endlich mal ein Vorteil.

Stolzer Leon nebenst erstem Auto
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Super-gesicherte Ladung
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Big is Big. Ein Bus beim Ugandischem Volkssport – Ueberholen. “Whenever, wherever, no matter what!”
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Die ein(zig)e Strasse
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Naja dann haben wirs doch irgendwie bis Kampala geschafft. Je naeher man der Stadt kam, desdo wilder und planloser wurde es. Immernoch keine Schilder, dafuer hunderte neue Strassen in alle Richtungen, plus tausende autos und Boda-Bodas (die Motorraeder, quetschen sich ueberall durch die verrueckten). Ich musste mich dann ganz auf meine Erfahrung von den vorherigen Besuchen verlassen.
In Kampala haben wir dann gleucklich die Zivilisation (hauptsaechlich den fast-food) genossen, bis es wieder zurueck ging.

Kampala. Leider schon zu dunkel fuer Bilder, naechstes Mal!
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Leider hat uns die Dunkelheit ueberrascht. Mist. Eigentlich mag ich es, bei Nacht zu fahren. Und komm schon, immerhin haben wir den Hinweg auch gechafft.
Hier kommt das Problem (zu all den vorhandenen): Aus mir voellig schleierhaften Gruenden schaltet jeder Fahrer bei Sichtkontakt sofort Fernlicht an.  ..  .  Genau. Totale Finsternis – Boom. Volles Fernlicht.
War leider nicht so toll auf der schmalen Strasse, immer wenn ein Auto entgegenkam waren wir zwei auf Hochspannung. Michael auf dem Beifahrersitz (links) sagte mir immer GENAU, wie nah ich am Strassenrand bin, waehrend ich total angespannt, 10cm vom Lenkrad entfaehrt, krampfhaft auf die Streasse vor mich starrte. Die Sichtweite ist wirklich Null, wenn man eins nach dem anderen Mal von den Big-is-Big Trucks mit vollem Fernlicht geblendet wird.
Leon. “oh my god, I think I see a car coming”
Michael. “little left – little left”
und so weiter. Nicht alle Autos hatten dann aber ein Licht, manchmal erschien vor einem auf einmal ein Blinker. Mehr nicht.
Naja wir habens ueberlebt, es war wirklich verrueckt und spannend und keine Sorge, ich werds auf keinen Fall bei Nacht wiederholen.
Hinterher ist man immer schlauer :) !

Hier noch ein paar Bilder von Masaka und Kitovu Hospital!

Der Malnutrition-Ward. Dort sind die unterernaehrten Kinder untergebracht.
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Wohnungen fuer Besucher und so. Ich werde euch mein Zimmer spaeter mal zeigen, im Moment schrecklich unordentlich (Ueberraschung:))
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Kinderkrankenstation
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Chirurgie
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Frauen-Station und Aufnahmeraeume
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Vor dem Hospital die Shops
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Hier ein paar Bilder aus Masaka. Die Disco Ambiance. Sieht besser aus von innen!
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Masaka Town. Leider nicht so schoen. Masaka wurde unter Idi-Amin weitestgehend zerstoert, deshalb wird viel gebaut – und stehengelassen
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Banana Chick. Ein nettes Lokal. An den WE’s voll mit Fussball-begeisterten Fans
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Er wollte unbedingt ein Foto. Interessanter Geschmack :)
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So das wars wieder von mir. Bald ist schon Weihnachten, unglaublich wie schnell die Zeit hier vergeht. Werd euch hier vermissen! Geschenke sind auf dem Weg!

Happy Nikolaus!

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Karimajong-Trip

Oktober24

So es gibt wieder spannendes zu berichten!
Bevor mich die Langeweile zu übermannen drohte, hab ich vorletztes Wochendende einfach mal meinen Rucksack gepackt und mich in den Bus richtung Osten gesetzt. Es begann am Donnerstag und sollte eigentlich nur ein 1-2 Tage langer Kurztrip werden, dauerte dann aber bis zum Dienstag!
Mein erster Stop war Kampala. Auf dem Weg dahin hab ich im Bus von einem Nationalpark im Osten Ugandas an Kenias Grenze gehört, Mount Elgon National Park (wiki). Mount Elgon ist ein ca 4200m hoher Berg, der Nationalpark drumherum. Die nächste Stadt ist Mbale. Dort angekommen musste ich leider feststellen, dass zwar wirklich verlockende Bergsteiger-Safaris angeboten wurden, die Preise aber hoffnungslos über meinem Budget lagen.
Also hab ich in Mbale übernachtet, und neue Pläne gemacht.
Ich war nun ganz im Osten Ugandas, und hörte von einem Wildlife-Reserve, einer Art National-Park im Norden.
Also hab ich mich am nächsten in den Bus nach Moroto gesetzt, einer Stadt im Norden Ugandas. Der Fahrer und deren Helfer versicherten mir, sie würden mich nach etwa der halben Strecke im Wildlife-Reserve-HQ absetzten.
Naja nach 4-5 Stunden Busfahrt (die Langschaft wurde immer interessanter) fand ich heraus, dass der Bus zwar nach Moroto fährt, aber eine ganz andere Strecke nimmt, weit weg vom HQ. Niemand erzählte mir dass, aber an einem Punkt überquerten wir eine Eisenbahn-Strecke (die einzige in Uganda), und ich wusste das diese definitiv nicht auf meinem Weg liegen kann!
Naja, Pech gehabt :) .
Ich kam so ziemlich nachts in Moroto an, stand dann da ganz alleine ohne Plan (und ohne Hotel, so weit im Norden gibts keine Touries mehr). Zum Glück sprachen mich ein paar Somalis an und zeigten mir die kleine Stadt ein bisschen.
Ich verbrachte die Nacht mit meinen neuen Freunde (total nette Leute, Flüchtlinge aus Somalia), welche die ganze Nacht mit Tee-Blätter-kauen verbrachten (wirklich die ganze Zeit). Schmeckt ganz gut, betäubt den ganzen Mund irgendwie.
Sie fanden mir sogar einen Platz zum schlafen, ich verbrachte den Rest der Nacht in einem Militär-Camp.
So in der Art.
Naja am nächsten morgen stand ich dann um 6:00 morgens auf der Strasse Richtung Süden und wartete auf den Bus (der einzige der kommt).
Diesmal fuhr er die richtige Route, und so landete ich dann mittags im Wildlife-Reserve. Wow, es existierte!
Naja, wie ich dann aber herausfand, war es mehr ein Militar-Camp und ich der zweite Tourist, der jemals da war. Die Soldaten dort und der einzige Ranger waren genauso überrascht mich zu sehen, wie ich.
Aber sie waren alle total nett, und gegen Abend unternahm ich sogar einen Nature-Walk mit ihnen.
Muss ziemlich ungewöhnlich ausgesehen haben, ein Muzungu (ich), begleitet von einem bewaffneten Park-Ranger und 3 bewaffneten Soldaten. So machten wir uns dann durch die wunderschöne Landschaft. Auf dem Weg erzählten sie mir über das Land. der Nord-Osten Ugandas ist Karimojong-Land, bevölkert von einzelnen Karimojong-Stämmen.
Diese sind sehr traditionell und simpel, lieben Viehhaltung und haben eine lange Geschichte von Vieh-klauen untereinander (einige Stämme aus Kenia scheinen ebenfalls manchmal rüberzukommen und Radau zu machen).
Deshalb die enorme Militär-Präsenz in diesem Teil Ugandas, ich fühlte mich aber sicher.
Der Nature-Walk war atemberaubend, wir sahen eher weniger Tiere (ein paar Antilopen und Buffalos), aber die Landschaft war echt super.
Die Nacht verbrachte ich dann im Wildlife-HQ/Militär-Camp, am nächsten morgen ging es dann ohne weitere Zwischenfälle über Mbala und Kampala zurück nach Masaka.

Spannender Trip und interessante Leute. E s war vor allem sehr abenteurlich, ich führte mich nicht wie einer von tausend Touristen in irgendeinem festgelegten Tourie-Park!

So hier die Bilder, enjoy :)

Die Sicht auf Mount Elgon von Mbale aus.
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Fotos aus dem Bus Richtung Moroto heraus. DSC_0088

Ein kleines Karimajong-Dorf auf dem Weg nach Moroto (der Bus ist das einzige Fahrzeug auf der Straße den ganzen Tag). DSC_0075

Angekommen im Pian Upe Wildlife-Reserve. Super Aussicht, im Vordergrund die .. sanitären Anlagen. Die Dusche hatte die beste Aussicht die ich je gesehen habe!
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Hütten für die Soldaten.
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Mein Ranger während der Safari!
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Wir sind auf einen kleinen Hügel gestiegen um den anrollenden Regen zu bestaunen..
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Der Grey Crested Crane, Wappen/Flaggentier Ugandas.
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Auf dem Weg zurück, dies ist der (einer der zwei) Taxi-Parks in Kampala. Viel Spass beim Suchen des richtigen Busses.
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Kampala bei Sonnenuntergang.
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Hehe hier zwei Bilder von den Welpen, die ich gerade im Hopital entdeckt habe. Warscheinlich das erste Mal, dass die einen Weißen sehen :) .
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So bis zum nächsten Mal! Viele Grüße aus Afrika.

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Musik

September21

Ich (Victor) habe Leons Musik noch schnell eingebunden, der Player befindet sich in der schmalen Leiste am oberen Rand. Einfach links in der Leiste auf den “Play”-Pfeil klicken. Viel Vergnügen!

So, hier ein paar Infos zu den Liedern von mir (Leon). Die Sprache die gesprochen wird ist meist Luganda, sonst Englisch oder (in Mamacita) sogar ein paar Brocken Spanisch!

  • Bamugambye (mein Lieblingslied) heißt so viel wie “Go tell her”, der Sänger (Bebe Cool, lokaler Star hier) fordert seinen Freund auf, seiner Ex-Frau zu sagen, sie soll wieder zurück zu ihm kommen. So umgefähr. Sehr populäres Lied hier!
  • Muko Muko heißt so viel wie “Brother brother”, mehr versteh ich noch nicht.
  • In vielen Liedern hört ihr das Wort Mukwano, das heißt Freund und wird hier oft verwendet (schönes Wort). Eigentlich handeln alle Lieder von Frauen, Party und tanzen.

Wenn ihr Zeit habt könnt ihr euch mal nach den dazugehörigen Videos auf Youtube umschauen (z.B. Bread&Butter – Moses Radio and Weasel), die machen alle einen auf Gangster, sind aber verglichen zu denen aus USA harmlos :) .
Viel Spass damit!

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Update

September20

Hallo Deutschland.
Ich sitze gerade schön gemütlich in einem Cafe hier in Masaka mit “free internet”. Perfekt also, um euch mal wieder mit neuen Berichten und vor allem Fotos zu versorgen!
Ich fange einfach mal an, die Ereignisse der letzten Wochen eins nach dem anderen zu berichten :) .

Vor zwei Wochen bin ich mit 4 anderen Medizin Studies nach Jinja gefahren.
Jinja ist eine wunderschöne Stadt hier in Uganda, am Viktoriasee genau an der Quelle des Nils gelegen. Unser Ziel war ein eintägiger Wildwasserrafting Ausflug auf dem (Weißen) Nil. Es war echt eine super Idee, wir verbrachten den Tag in Booten (meistens 8 pro Boot) auf dem wilden Nil (laut den Leuten vor Ort ganz klar DER wildeste Fluss der Welt zum Raften) und kämpften uns durch die Stromschnellen. Ich fand mich im Team-Extreme wieder, ein extra kleines Boot mit garantiert extra viel Wasserkontakt :) . Unser Guide wollte den Rekord für die meisten Flips (kentern) des Tages überbieten, also war es ein wilder Ritt.
Kann ich echt jedem empfehlen, besonders in Jinja, die Leute waren wie immer total nett und freundlich, die Guides lustig und die Hostels billig und gut!

Der Transport nach Jinja. Eingeklemmt für 4-6 Stunden mit 20 Ugander in einem kleinen “Coaster”. Macht aber trotzdem Spass! (Kosten 10.000 Uganda Shillings, umgerechnet ca. 3 Euro)
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Von hier ging der Rafting-Trip los, konnte die Kamera natürlich nicht im Boot mitnehmen (einer hat sogar seinen Ehering in den Fluten verloren), also keine Action-Shots für euch :) . Die Stromschnelle die ihr hier seht ist Klasse 1-2, andere gingen bis Klasse 5! Also echt nicht zum spassen. Unser Guide hats aber irgendwie geschafft, uns sogar bei hier zu kentern.

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Und man konnte Bunge-Jumpen (mit Wasser-Kontakt am anderen Ende!!), hab ich aber (noch) nicht gemacht.

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Letztes Wochende wurde es dann echt “spannend” hier, der Präsident von Uganda, Museveni (seit 1986), hat dem König von Buganda, das größte Königreich von Uganda, verboten, eine Region zu besuchen. Daraufhin gab es das ganze Wochende Demonstrationen und Unruhen in Buganda (meine Stadt, Masaka, sowie die Hauptstadt Kampala und viele andere Regionen befinden sich in Buganda), Straßen waren gesperrt und blockiert, die Poizei und die MP waren im Dauereinsatz. Ich hab mit vielen Leuten hier gesprochen, und die Menschen vom Königreich Buganda sind alle sehr loyal gegenüber ihrem König und bereit für ihn zu demonstrieren. Naja das Resultat waren ca. 11 Tote, viele Verletzte und Verhaftungen. Ich durfte am Anfang das Krankenhaus nicht verlassen, weil es natürlich auch Unruhen in Masaka gab. Es wurde sogar ein Patient mit Schusswunde eingeliefert (sehr interessant), dann sind erstmal alle Ärzte und Freiwillige in den Aufnahmeraum gerannt um zu “stauen” (ihm ging es gut, Schuss ins Bein).

Naja ich bin dann sobald es ging in ein kleines Dorf “geflohen”, in dem eine andere freiwillige aus Finnland arbeitet (auch vom ICYE), die mich auch schon besucht hatte. Dort verbrachte ich dann ein schön ruhiges und relaxtet Wochenende, ohne irgendein Wort von Unruhen. Das Projekt dort ist eine Schule/Waisenhaus für Kinder deren Eltern entweder gestorben oder zu arm sind um ihre Kinder zu ernähren. Alle wie immer super nett und die Kids total lustig und süß.

Henna-Riikka mit zwei von den kleinen, Shareef und … sein Bruder :)

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Ist er nicht süß ^^

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Der kleine und ich
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An der Wand der “Kiyumbakimu Staff Code”
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So das war die Zusammenfassung der letzten Wochen, hier ist alles wieder ruhig, keine Unruhen mehr. Heute hat der Kabaka (König) Masaka besucht, eine Kathedrale ganz in der Nähe meines Krankenhauses. Bin kurz vorbei gefahren auf dem Weg nach Masaka, weil ich hatte eigentlich sowieso keine Hoffnung ihn zu sehen, dafür musste man schon morgens früh da gewesen sein weil wirklich alles voller Menschen war (hab bis jetzt noch nicht so eine riesen Ansammlung gesehen) und wie ih vielleicht wisst, ich bin nicht so der Frühaufsteher :) . Naja dort angekommen (es war mehr wie ein riesiges Festival), haben mich die Königlichen Bewacher und Polizei in der Menge gesehen (ich falle ein wenig auf :) ) und mich bis nach vorne in die allererste Reihe gezogen. Ich war genauso erstaunt, weil ich nicht gefragt wurde oder irgendwas in der Art, aber ich hab mich nicht beschwert (Fotos machen natürlich verboten).
So was passiert einem hier, also fast nie langeweile wenn man Ausflüge macht!

Noch eine kleine Info zum Projekt, ich arbeite im Moment als Physio-Therapeut-Assistent mit zwei anderen Physios zusammen und mache Übungen mit den Kindern im Krankenhaus, damit sie sich besser erholen und (viele) wieder lernen zu laufen. Ist eine gute Arbeit, schnell zu lernen und es macht viel Spass mit den Kids zu arbeiten!

Hier noch ein paar aufgestaute Bilder. Viele Grüße von mir und Danke für all die netten Kommentare!

Leon in der Chirurgie :) (scrubbed up = desinfeziert). War echt total spannend und nach einem ganzen Tag auch echt anstrengend!
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Habe die Uganda-U17-Nationalmannschaft getroffen und durfte bei derem Training mitmachen/zugucken.
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Ein DJ aus Entebbe, der mir netterweise viel Musik aus Uganda auf meinen iPod gegeben hat (könnt ihr ihn sehen? :) ). Alles von lokalen Interpreten, daher hauptsächlich in Luganda! Ist echt tolle Musik und wird hier auf jeder Straße und Disco immerwieder gespielt. Ich habe Victor gefragt, ob er meine Lieblings-Songs in den Blog einbinden kann, damit ihr sie auch hören könnt. Infos zu den einzelnen Songs und was sie bedeuten geb ich euch wenn alles klappt!
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Una, eine Irische Ärztin, bringt uns und den Ugandern jeden Dienstag Abend Irisches Tanzen bei. Super Idee!

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Die Aussicht, wenn ich von Kitovu nach Masaka laufe.

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Kituvo – Das Projekt

August20

So, es gibt hier viel zu berichten! Jetzt bin ich bereits eine Woche in meinem Projekt, Kituvo-Hospital! Läuft alles nach Plan, werde ich das nächste Jahr hier arbeiten. Es ist (für Africa) ein ziemlich großes Krankenhaus, bestehend aus vielen einzelnen Stationen. Da in-die-Höhe-bauen ziemlich teuer ist und es hier endlos viel Land gibt, erstreckt sich der Komplex mit vielen einzelnen Häusern auf eine große Fläche.
Im Moment bin ich auf dem Gelände in einer Art Apartment (natürlich sehr einfach) mit Küche und Esszimmer untergebracht, werde aber höchstwarscheinlich noch oft umziehen. 
An meinem ersten Tag hier sagte man mir (morgens), ich solle bis zum Mittag warten, dann würde jemand kommen, mich herumführen und mir meine Arbeit hier zeigen. Naja als nach zwei Tagen noch nichts geschah, begriff ich dass ich mich anscheinend selbst um eine Arbeit + Führung kümmern sollte :) . In der Zwischenzeit hatte ich schon viele
andere Leute aus England und Irland getroffen, daunter ein paar Medizin-Studenten und Doktoren, welche hier freiwillig helfen. Also lief ich die nächsten zwei Tage mit den Irland-Ärzten herum und konnte ihnen bei einfachen
Sachen helfen, während sie mir über die einzelnen Fälle erzählten. Es war sehr interessant, viele Patienten hier kommen mit sehr kritischen Konditionen, sher viele haben Malaria oder andere Infektionen.
Ein Kind zum Beispiel hatte ein (riesiges) Geldstück verschluckt, hat ewig gedauert bis ich anhand der Röntgen-Aufnahme selbst drauf gekommen bin ^^.

Am Wochenende war ich zusammen mit den anderen Studenten aus England in Masaka essen und danach fanden wir sogar eine Disco. War alles ziemlich aufregend und auf jedenfall anders.
Masaka selbst ist ziemlich klein und etwa 5 Minuten vom Krankenhaus entfernt. Es gibt ein paar Banken, Restaurants (so in der Art) und Shops. Alles in allem findet man was man braucht.
Am aufregensten ist immer die Fahrt von und zu Masaka, welche nur mit den überall zu findenen Boda-Bodas läuft. Ein Boda-Boda ist eine Art Roller/Motorrad mit ausgebautem Rücksitz, auf dem insgesamt knapp zwei Leute passen. Trotzdem sind sie meist mit bis zu 4 Leuten beladen (Fotos folgen) und die Fahrer haben die Eigenschaft, (selbst bei Nacht) beim Berg-herabrollen immer den Motor auszuschalten um Sprit zu sparen. Ohne Motor auch kein Licht,
also vor allem Nachts immer ein Abenteuer wert, die Boda-Bodas!
Die eingelieferten Verkehrsunfälle hier im Krankenhaus habens demnach in sich!

Vorgestern wurde ich auf einmal ziemlich krank (das volle Programm), in Deutschland würde ich auf eine Grippe tippen aber hier ist es warscheinlich auf das Essen zurückzuführen. Naja, es war eigentlich nur eine Frage der Zeit bis es mich trifft, geschieht anscheinend mit allen Ausländern hier am Anfang.
Heute gehts wieder einigermaßen, morgen kann ich vielleicht wieder arbeiten, mal schauen.

So das wars erstmal wieder von mir, morgen soll ein anderer Freiwilliger aus den USA kommen (endlich mal ein Junge :) , sonst ausschließlich Mädchen hier) warscheinlich werde ich dann wieder umziehen und irgendwie mit ihm zusammen wohnen.
Naja mal schauen, ich werde mich bemühen, bald noch mehr Bilder hochzuladen, aber das Internet hier in Masaka-City ist wirklich unterirdisch langsam!

Sula Bulungi (Gute Nacht)
Leon

Welcome to the Pearl of Africa…

August5

..war die Begrüßung am Flughafen in Entebbe. Dem vorraus ging der lange Flug über Dubai, wo ich den riesigen Flughafen und Menschen von allen Teilen der Welt bestaunen konnte.
Auf dem folgenden Flug von Dubai nach Uganda saß ich neben einer afrikanischen Famile aus London, die wegen einer Hochzeit anreisten. Als ich ihnen erzählte, dass es mein erstes Mal in Afrika sei, gaben sie mir gleich ihre Nummer und Adresse, falls ich noch irgendwelche Fragen oder Probleme haben würde. In Entebbe wurde ich dann sogar zur Hochzeit eingeladen. Ich war darüber genauso überrascht wie ihr warscheinlich, aber die ICYE Leute hier sagen das sei alles okay, und ich solle ernsthaft überlegen dort hinzugehen. Naja ich werde nochmal mit ihnen telefonieren, sie waren wirklich nett!
In Entebbe wurde ich nachmittags zusammen mit drei anderen Mädchen aus Deutschland von John, einem Mitarbeiter von ICYE abgeholt und zum Introduction-Camp direkt am Lake Victoria in Entebbe gebracht. Die Landschaft mit all den Tieren und Blick auf den See ist echt malerisch! Obwohl es nicht allzu warm war (~26 Grad) traf mich das Klima mit der hohen Luftfeuchtigkeit ziemlich hart.
Im Camp warteten bereits 10 weitere ICYE-Freiwillig auf uns. Es besteht aus einem großen (Tagungs)Haus und kleinen gemütliche Hütten, in denen geschlafen wird. Meine teile ich mir mit zwei Engländern, die außer mir die einzigen Jungs sind. Obwohl wir eigentlich hätten starten können (wir waren ja komplett), verbrachten wir den Tag mit spielen und Landschaft erkunden. Auch gut!
Gegen halb 8 wurde es schlagartig (<15 mins) dunkel, also gab es das leckere (!) Abendessen (Kochbananen Süßkartoffeln, Reis, Fleisch). Darauf folgte eine kurze Introduction-Runde, und damit war der erste Tag offiziell vorbei. Den Rest des Abends verbrachten wir (erfolgreich) mit dem Aufbau unser jweiligen Moskito-Netze (1 Stunde). Dementsprechend konnte ich trotz Spinnen, Eidechsen und Mücken meine erst Nacht in Uganda gut überstehen.

Das Camp geht jetzt noch 6 Tage, übermorgen solls nach Kampala gehen (danach meld ich mich nochmal). Also das war mein erster Bericht, bis jetzt ist Uganda echt überwältigend und ich versuche alle neuen Eindrücke in mich aufzunehmen. Die Leute im Camp sind auch total nett und ich fühl mich schon sehr wohl!

Hier die ersten Fotos!

Das Flugzeug von Düsseldorf-Dubai

Flughafen in Dubai

 

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Unsere Schlaf-Hütten

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Der (Ur)Wald neben dem Camp

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Der Viktoriasee

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Meine Room-Buddies Nish und Mike

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Viktoriasee

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DAS Internet ^^

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A Monkey

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Ein Kallori

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 Der Mond

 

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Morgen gehts los!

August2

Morgen gehts also endlich los! Bin gerade immernoch am Sachen packen und erledige noch die letzten Dinge. Das glaubt man gar nicht, wie viel noch auf den letzten Tagen der Abreise zu tun ist.

Ich werd morgen abend um halb 10 mein Flieger in Düsseldorf nehmen und dann erstmal die Nacht über nach Dubai fliegen. Für mich ein willkommenes Zwischenziel, obwohl ich mit meinen 4 Stunden Aufenthalt warscheinlich nur den Flughafen bestaunen darf. Dort treffe ich, wenn alles nach Plan läuft, die anderen Freiwilligen (drei Mädchen) die mit mir nach Uganda reisen werden.

Nach dem Aufenthalt gibts noch eine Zwischenlandung in Äthiopien, bevor wir dann auf dem Flughafen in Entebbe (südlich der Hauptstadt Kampala) in Uganda landen werden. Wenn bis dahin immernoch alles nach Plan läuft, erwartet uns da schon ein ICYE-Komitee um uns zum Einführungscamp nach Kampala zu begleiten!

Mehr gibts erstmal nicht zu sagen, ich bin echt schon total aufgeregt und freue mich auf mein bevorstehendes Jahr! Ich versuche euch, sooft wie möglich auf dem laufenden zu halten, vielleicht ja schon morgen mit ersten Bildern aus Dubai.

Viele Grüße vom ersten (von hoffentlich vielen) Blog-Eintrag an alle die mitlesen,
Leon

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